Tag des Meeres: Kollektives Handeln für den Ozean? – Das ist auch unser Anliegen
Oft scheint uns nicht bewusst zu sein, welche wichtige Rolle der Ozean für uns hat. Der Ozean bedeckt über 70% unseres Planeten. Damit ist er Lebensquelle der Menschen und anderer Organismen in mehr als einer Hinsicht. Der Ozean absorbiert etwa 30% des vom Menschen produzierten Kohlendioxids und dämpft so die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Für mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt ist er die Hauptquelle für Proteine und er produziert mindestens 50% des Sauerstoffs auf unserem Planeten. Schätzungsweise werden bis 2030 etwa 40 Millionen Menschen in meeresbasierten Industrien arbeiten. Dadurch ist der Ozean auch für unsere Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Aus diesen und vielen weiteren Gründen ist es wesentlich auf den Ozean zu achten.
Wenn man sich vorstellt, dass mehr als 90% der Großfischpopulation dezimiert und 50% der Korallenriffe bereits zerstört sind, dürfen wir keine Zeit mehr verlieren. (vgl. United Nations) Auch die Verschmutzung der Meere durch Kunststoff steht dabei zurecht häufig in der Kritik. Immer mehr Plastikabfälle gelangen in die Meere und gefährden nicht nur die Tierwelt, sondern die gesamte Umwelt. Eine Studie des WWF geht davon aus, dass jedes Jahr rund 20 Millionen Tonnen Plastikmüll vom Land in die Gewässer der Welt gelangen. Das entspricht fast zwei LKW-Ladungen pro Minute. (vgl. WWF, 2022)
Führende Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben festgestellt, dass ein gesunder Ozean ein entscheidender Teil der Lösung für die Klima- und Biodiversitätskrise ist. Diese globale Bewegung hat sich deshalb vorgenommen mindestens 30% des blauen Planeten bis 2030 („30×30“) für gesunde Weltmeere und ein gesundes Klima zu schützen. Derzeit sind weltweit weniger als 17% der Landfläche und 8% der Meeresfläche geschützt. Die gute Nachricht ist, dass sich dank der Bemühungen der wachsenden globalen 30×30-Bewegung bereits mehr als 90 Länder verpflichtet haben, bis 2030 mindestens 30% ihrer Land- und Meeresflächen zu schützen. Ziel ist es, dieses Vorhaben weiter wachsen zu lassen, um bis 2030 mindestens 30% unseren blauen Planeten zu schützen. (vgl. World Ocean Day)
„Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und die Optimierung des Recyclings spielen beim Schutz des Ozeans mit Sicherheit eine Schlüsselrolle. ”
Ein gutes Beispiel bietet hier die Umweltschutzorganisation „Plastic Bank“. Mangels einer funktionierenden Abfallwirtschaft werden in vielen Ländern des globalen Südens noch immer große Mengen an Abfall im Meer entsorgt. In diesen Regionen baut die Plastic Bank in Zusammenarbeit mit Industriepartnern Recyclingketten für Kunststoffabfälle auf. Dafür werden die Kunststoffabfälle von privaten Sammler:innen abgekauft, aufbereitet und in Form von Granulat wieder an produzierende Unternehmen verkauft. Mit diesem Konzept packt die Organisation mehrere Herausforderungen an. Der Eintrag von Kunststoffabfällen ins Meer wird reduziert, der Aufbau von Recyclingkapazitäten gefördert und die Armut in der Bevölkerung bekämpft. Die Plastic Bank macht den Wert von Kunststoff sichtbar. Sammlende sehen Kunststoff nicht mehr als Abfall, sondern als wertvolle Ressource. Auch einige Mitgliedsunternehmen der Plattform sind aktive Partner der Plastic Bank.
Die Mitglieder der Plattform Verpackung mit Zukunft sind davon überzeugt, dass die Themen Recycling und nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Verpackungen beim Schutz der Meere vor Verpackungsabfällen und Kunststoffmüll Hand in Hand gehen. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und die Optimierung des Recyclings spielen dabei mit Sicherheit eine Schlüsselrolle. Die Mitglieder der Plattform arbeiten daher ständig daran den Kunststoffverpackungskreislauf weiter zu schließen, um Produkte in den Zyklus zurückzuführen und nicht in die Ozeane.