UN-Plastikabkommen: Fokus auf echte Kreislaufwirtschaft

UN-Plastikabkommen: Fokus auf echte Kreislaufwirtschaft

Seit 13. bis einschließlich 19. November läuft in Nairobi (Kenia) die dritte Verhandlungsrunde für ein weltweites Plastikabkommen. Es gilt laut UNO als das wichtigste internationale Umweltabkommen seit dem Pariser Klimaabkommen. Die Mitglieder der Plattform Verpackung mit Zukunft begrüßen ein globales Abkommen zur Abfallvermeidung – Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sollen der Fokus sein.

Die Verschmutzung unserer Erde durch Plastikmüll ist ein globales Problem, das eine globale Lösung fordert. Kunststoff ist ein wertvolles Material, das in der Umwelt nichts verloren hat, sondern im Kreislauf geführt werden soll. Diese Herausforderung kann nur gelöst werden, wenn weltweit zusammengearbeitet und eine Kreislaufwirtschaft geschaffen wird. Der Beschluss eines internationalen, rechtsverbindlichen Abkommens ist daher essenziell.

Ziel des weltweiten Plastikabkommens ist es, der Verschmutzung der Umwelt durch Plastikmüll entgegenzusteuern, unter anderem durch eine geringere Produktion von Kunststoffen auf der Basis von Erdöl. Bei der dritten von insgesamt fünf Verhandlungsrunden geht es darum, fast 200 UN-Mitgliedsstaaten zu einem Abkommen zu führen. Erstmals liegt ein grober Entwurf vor, der sogenannte „Zero Draft“, welcher nun konkretisiert werden soll. Im Fokus stehen dabei unter anderem Themen wie Finanzierung von Abfallmanagement-Strukturen und Entsorgungssystemen sowie Ziele zur Reduktion der Neuproduktion von Plastik. Auch Regeln zum Produktdesign oder der Hersteller-Verantwortung stehen auf der Agenda.

Verpackungen, wie beispielsweise jene aus Kunststoffen, sind aus dem täglichen Leben nicht wegzudenken und ein sehr komplexes Thema. „Die Mitglieder unserer Plattform sagen klar: Es gibt ein Problem und wir haben einen Teil der Verantwortung dafür zu tragen. Das wollen wir gemeinsam mit allen, die etwas zur Verpackung mit Zukunft beizutragen haben, tun. Aus einem Gegeneinander der Akteure werden keine Lösungen entstehen.“, ist Sandra Pechac, Geschäftsführerin der Plattform Verpackung mit Zukunft überzeugt.

Das funktioniere laut Pechac nur durch echte und ernst gemeinte Zusammenarbeit. „Spätestens jetzt ist jedem klar, dass es gilt, nachhaltiger mit unseren Ressourcen umzugehen und den Fußabdruck, den wir hinterlassen, zu reduzieren. Die einzelnen Unternehmen arbeiten schon lange daran – gemeinsam können wir aber viel mehr erreichen. Wir müssen unsere Lösungen weiter fördern und verbinden, um so auch zum Vorbild für die Bewältigung des internationalen Müllproblems werden. Die Plattform Verpackung mit Zukunft unterstützt das Plastikabkommen, weil eine funktionierende Kreislaufwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette nur durch ernst gemeinte Zusammenarbeit gelingen kann“, so Pechac.

„Technologien und Herangehensweisen – wie sie in Österreich und Deutschland bereits existieren – müssen genutzt und intensiv weiterentwickelt werden. Nur so können wir als globales Erfolgsmodell dienen. ”

Sandra Pechac, Geschäftsführerin der Plattform Verpackung mit Zukunft.

„Wir wollen die Vision von effektivem Sammeln, Trennen und Recyclen und einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft verwirklichen.“ Europa geht als Beispiel voran und hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Zum Beispiel sollen bis 2030 sämtliche Kunststoffverpackungen wiederverwendbar oder recycelbar sein. „Um das zu erreichen, müssen Technologien und Herangehensweisen – wie sie in Österreich und Deutschland bereits existieren – genutzt und intensiv weiterentwickelt werden. Nur so können wir als globales Erfolgsmodell dienen. Denn Müll kennt keine Grenzen!“, schließt Pechac ab.

 

Auch die Business Coalition for a Global Plastics Treaty, mit über 160 Unternehmen, NGOs und Finanzinstituten, begrüßt den vorliegenden Entwurf des Plastikabkommens. Einige Mitglieder der Plattform Verpackung mit Zukunft – wie Greiner, ALPLA, Danone und Nestlé – haben sich der Koalition bereits angeschlossen und verpflichten sich somit, das Abkommen zu unterstützen, sobald es gesetzlich wirksam ist.

Die Verhandlungen sollen im April 2024 in Kanada fortgesetzt und Ende 2024 in Südkorea abgeschlossen werden. Ein finales Abkommen ist somit erst ab 2025 zu erwarten.