Global Recycling Day: Wie werde ich selbst zum Recycling-Helden und kann dazu beitragen den Kreislauf zu schließen?

Global Recycling Day: Wie werde ich selbst zum Recycling-Helden und kann dazu beitragen den Kreislauf zu schließen?

Zum fünften Mal in Folge findet am 18. März der Global Recycling Day statt. Der Aktionstag wurde 2018 ins Leben gerufen, um die Bedeutung des Recyclings weltweit ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Recycling spielt eine wichtige Rolle für einen ökologisch stabilen Planeten und eine grünere Zukunft, von der alle profitieren. Auch beim Thema „Verpackungen“ muss der Recyclinggedanke in den Vordergrund rücken. 3 Fragen an Plattformkoordinatorin Sandra Pechac.

1) Heute findet erneut der Global Recycling Day statt. Welche Bedeutung hat dieser Tag?

Recycling ist ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft und trägt dazu bei, unsere natürlichen Ressourcen zu schützen. Von den natürlichen Ressourcen der Erde halten wir in der Regel 6 für die wichtigsten: Wasser, Luft, Erdöl, Erdgas, Kohle und Mineralien. Diese Ressourcen bilden die Grundlage für unsere Existenz. Doch diese Ressourcen sind endlich und gehen rasch zur Neige. Wenn sie einmal weg sind, sind sie für immer weg.

Eine Lösung für dieses Problem ist Recycling – die „siebte Ressource“, die immer wieder verwendet werden kann. Jedes Jahr wird durch diese „siebte Ressource“ (Wertstoffe) mehr als 700 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart, und es wird prognostiziert, dass diese Menge bis 2030 auf 1 Milliarde Tonnen ansteigen wird. Es besteht kein Zweifel, dass Recycling oberste Priorität hat, wenn es darum geht, die Zukunft unseres Planeten und der Menschheit zu sicher. (vgl. www.globalrecyclingday.com).

Verpackungen sind aus dem täglichen Leben nicht wegzudenken und erfüllen für die Produktsicherheit und Haltbarkeit eine unverzichtbare Funktion. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass wir und alle unsere Mitmenschen bestmöglich damit umgehen. Ein Ziel der Plattform ist die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft, in der kein Wertstoff verloren geht. Wir wollen in den Köpfen der Menschen verankern, dass gebrauchte Verpackungen kein Müll sind, sondern wertvolle Rohstoffe, die zurück in den Kreislauf geführt werden müssen, um den nachhaltigsten Impact zu haben.

„Wir wollen in den Köpfen der Menschen verankern, dass gebrauchte Verpackungen kein Müll sind, sondern wertvolle Rohstoffe.”

Sandra Pechac, Plattformkoordinatorin

2) Recycling ist auch ein wichtiges Thema bei der Plattform Verpackung mit Zukunft. Wie äußert sich das?

Als Plattform Verpackung mit Zukunft bündeln Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ihre Kräfte. Recycling beginnt nicht, wie vielleicht angenommen, erst am Ende des Lebenszyklus einer Verpackung.

Die Plattform hat in ihrer Vision klar verankert, dass für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft folgende 4 Aufgabenbereiche relevant sind:
1) Replace. Vermeidung problematischer Materialien.
Die Mitglieder der Plattform stellen sicher, dass in Zukunft nur noch Materialien genutzt werden, die wiederverwendbar oder wiederverwertbar sind.
2) Reduce. Verpackungsgrößen überdenken.
Darunter verstehen die Mitglieder der Plattform die Reduktion der Verpackung auf das notwendige Minium zur Aufrechterhaltung der Produktsicherheit.
3) Reuse. Verpackungen wiederverwenden.
Die Entwicklung neuartiger Verpackungslösungen zur mehrmaligen Wiederverwendung.
4) Recycle. Kreislauf schließen.
Verpackungen müssen im Sinne eines geschlossenen Kreislaufes wieder zurückgeführt werden und einen erheblichen Anteil an recyceltem Material beinhalten.

Die Suche nach umweltfreundlichen Lösungen ist weit fortgeschritten. So achten Verpackungsproduzenten und Konsumgüterhersteller bereits beim Design auf die Recyclingfähigkeit von Verpackungen und setzen – wo immer es möglich ist – Rezyklate für neue Verpackungen ein. Auch die Entsorgungs-, Sortier- und Recyclingtechnologien werden ständig weiterentwickelt.

Wir haben über die Jahre gelernt, dass das Recycling über die gesamte Wertschöpfungskette mitbedacht werden muss. Ein Produkt im Markt zu etablieren, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was nach dem Gebrauch damit passiert, ist heute nicht mehr möglich. Unsere Mitglieder versuchen alle Möglichkeiten mitzudenken, wie man dem Produkt zu einem weiteren Lebenszyklus verhelfen kann oder wie man die einzelnen Bestandteile eines Produkts den richtigen Stoffströmen zurückführen kann, damit wieder etwas Neues daraus entsteht. Für diese ganzheitlichen Lösungen braucht es die Kooperation der gesamten Verpackungswertschöpfungskette. Dabei liefert jedes Unternehmen seinen eigenen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderung.

„Wir haben über die Jahre gelernt, dass das Recycling über die gesamte Wertschöpfungskette mitbedacht werden muss.”

Sandra Pechac, Plattformkoordinatorin

3) Was kann jede:r von uns im Alltag tun, um weniger Müll zu produzieren? Kannst du uns ein paar Tipps geben, wie wir im alltäglichen Leben Müll vermeiden und sinnvoll recyceln können?

Ich bin davon überzeugt, dass wirklich jede und jeder von uns dazu beitragen kann, im Alltag zu recyceln. Ich würde mit diesen drei einfachen Tipps beginnen:
1) Dinge reparieren, wiederverwenden und mit Freund:innen tauschen.
Man muss nicht immer alles sofort neu kaufen, sondern kann zunächst versuchen es wieder zu reparieren und zum Laufen zu bringen. Wenn man von den eigenen Sachen manchmal schon genug hat – die getragene Jacke, Handtasche oder Sonnenbrille, oder das Bild im Wohnzimmer, das schon langweilig ist – kann man im Freundeskreis fragen, ob es jemand möchte. Ansonsten kann man es auch zu Flohmärkten oder Second Hand Läden bringen, damit der Gegenstand noch einmal jemandem eine Freude bereiten kann.

2) Auf Mülltrennung achten.
Die Mülltrennung ist ein unglaublich wichtiger Baustein fürs richtige Recyceln. Man sollte sich unbedingt darüber informieren, wie der Müll in seiner Stadt, seinem Bezirk getrennt wird und auch Familie, Freunden und Arbeitskolleg:innen darauf aufmerksam machen und unterstützen, die Regeln richtig zu befolgen. Wenn die Mülltrennung klappt, dann können Entsorgungs- und Sortierdienstleister besser in die einzelnen Stoffströme trennen und die wertvollen Rohstoffe können einfacher wiederverwendet werden.

3) Vermeintlich schwierige Materialien, wie elektronische Geräte, beachten.
In der heutigen Zeit, in der man sich regelmäßig ein neues Mobiltelefon oder einen neuen Laptop zulegt, gibt es viele über gebliebene, jedoch funktionsfähige Geräte. Aber was tut man mit dem alten Gerät, sobald man sich ein Neues angeschafft hat? Auch hier gibt es verschiedene Optionen, wie etwa der Verkauf des alten Geräts über einen Online-Flohmarkt oder das zurück bringen des Geräts zum Shop. Inzwischen gibt es Anbieter, die alte Geräte generalüberholen und zu einem günstigeren Preis wiederverkaufen.

Die Vision der Plattform ist die Reduktion, die Wiederverwendung und das Recycling von Verpackungen. Die Verschmutzung der Umwelt durch Müll, ist ein Problem, das uns allen nahe geht. Wir sehen darin zusätzlich auch verschwendeten Rohstoff. Es ist also in jeder Hinsicht notwendig den Verpackungswertschöpfungskreislauf zu schließen. Dieses Ziel kann nur gemeinsam erreicht werden. Hier müssen wir wirklich alle an einem Strang ziehen.